Jeder hat schon mal was von Bitcoin Mining gehört. Doch was ist das genau und ist es (in Deutschland) noch lukrativ bzw. profitabel. Um Bitcoin-Mining besser zu versstehen muss man sich etwas mit der dahinterliegenden Technologie (der Blockchain) befassen. Anders als viele es annehmen, hat Bitcoin erstmal nichts mit einer Blockchain zu tun. Blockchain-Technologien gab es schon lange vorher. Damals nannte man sie noch Distributed-Ledger-Technologie (dezentral geführte Kontobuchtechnologie) DLT.
Die Blockchain
Eine Blockchain ist eine kontinuiertlich erweiterbare Liste von Daten oder Datensätzen in einzelnen Elemenenten(den sog. Blöcken). Neue Daten werden in neuen Blöcken gesammelt und nach bestimmten Regel an die Kette gehängt. Hauptbestandteil dieser Regeln sind die Verwendung eines Konsensverfahrens sowie einer kryptografischen Verschlüsselung. Ohne diese beiden Elemente könnten beliebige Datensätze angehängt und geändert werden, so dass das System nicht mehr sicher wäre.
Konsenstypen
Es gibt unterschiedliche Verfahren Konsenz zu erzeugen. Die bekanntesten sind Proof of Work und Proof of Stake. Bitcoin setzt aktuell auf Proof of Work. Hier ist ein Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerkes berechtigt einen neuen Block an die Blockchain zu knüpfen, wenn dieser eine mathematische Aufgabe gelöst hat. Dafür erhält er neben dem Recht des Anhängens ebenfalls eine Vergütung. Stand heute liegt die Vergütung bei 12,5 BTC. Das entspricht bei aktuell ca. 20.00$ pro Bitcoin einem Verdienst von 250.000$.
Mining-Pools
Evtl. denkt ihr jetzt, alles klar, dann mal los. Leistungsstarken PC kaufen und BTC-Mining starten. Leider ist es nicht so einfach wie gedacht, da es unmöglich ist mit seinem Rechner, einem Mining-Rig oder auch irgendwie anders alleine Bitcoin-Mining zu betreiben. Die theoretische Wahrscheinlichkeit das Recht zu erhalten einen Block anhängen zu dürfen liegt bei 0,00001% mit einem speziellen Bitcoin-Miner (ASIC mit einer Hash Rate von 1 TH/s). Was also tun. Hier kommen die sog. Mining-Pools ins Spiel. Die Idee ist, dass ihr eure Rechenleistung einem Pool zur Verfügung stellt und der Gewinn bzw. die Vergütung anteilig unter allen Teilnehmern des Pools aufgeteilt wird.
Lukrativ oder nicht
Da die Rechner den ganzen Tag laufen, verbrauchen sie auch Strom. Und das nicht zu knapp. Vor dem Hintergrund der hohen und weiter steigenden Energiekosten, ist es nicht wirklich lukrativ BTC zu minen. Es sei denn, ihr habt die Möglichkeit günstig Strom zu beziehen (Solaranlage, Firmenstrom, etc.). Auf der Internetseite WhatToMine könnt ihr eure Rechenpower, den Stromverbrauch sowie die Kosten pro kWh eingeben und prüfen, ob es sich lohnt. Um es hier kurz zu machen. Bei ca. 40 Cent/kWh und den Krypto-Winter findet man nur wenig lukrative Coins. BTC lohnt sich aktuell leider nicht.
Invest – Kosten/Zeit
Mining über einen Mining-Pool zu betreiben bindet zeittechnisch nicht so viel Resourcen, wenn ihr etwas IT-affine seid. Hier gibt es 3/5 Punkten. Kostentechnisch beginnt der Spaß bei ca. 1500€. Nach oben gibt es kaum Grenzen. Die neusten Generationen von ASIC Minern kosten teilweise 50.000 bis 100.000€. Daher gibt es hier nur 2/5 Punkte.
Wartungsaufwand
Ihr müsst nur für eine gute Kühlung sorgen und das war es im großen und ganzen. Den Rest übernimmt der Mining-Pool betreiber für euch. Am besten Mining-Geräte aufgrund der hohen akustischen Belastung im Keller platzieren. 4/5 Punkten
ROI
Falls ihr günstig an Strom kommt und weniger als 25Cent/kWh zahlt, habt ihr Chancen einen positiven ROI zu erzielen. Für mich und alle anderen sieht es hier düster am Himmel aus. Stand heute ist das ein negativ Geschäft, da die Stromkosten/Energiekosten über dem Umsatz liegen. Leider gibt es hier nur 0/5 Punkten.
Skalierbarkeit
Bei der Skalierbarkeit sind keine Grenzen gesetzt. Neues Gerät gekauft, angeschlossen und los gehts. Allerdings müsst ihr hier immer aufpassen wie sich die Stromkosten entwickeln. Ebenso entscheiden ist natülich der Preis des jeweiligen Coins, – also hier der Preis des BTC. Jedoch ist die skaierbarkeit rein technisch gesehen exzelllent. Daher gibt es 5/5 Punkte.
Zusammenfassung
Ich betreibe kein Bitcoin-Mining und kann es auch niemandem wirklich empfehlen, da der ROI (Stand 2022 für Deutschland) negativ ist. Insgesamt kommen wir auf 14/25 Punkte.
